Autor: Dr. Christine Lemaitre

Lemaitre Portrait Gespräch

Nachhaltige Gebäude: mehr als ESG

Seit die Europäische Union Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil erklärt hat, ist die Immobilienbranche in Aufruhr. Alle reden über ESG – das steht für Environmental, Social und Governance. Eigentlich ist es nichts Neues, dass eine Immobilie nachhaltig ist, wenn in (Um-)bau oder Betrieb nachweislich Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien berücksichtigt wurden. Da wundere ich mich, warum drei Buchstaben dazu führen, dass plötzlich alles ganz anders und aufregend zu sein scheint. Wie nachhaltiges Bauen in der Realität geht, zeigen wir mit der DGNB seit mehr als 15 Jahren.

Dr. Christine Lemaitre

Uns geht die Zeit aus – warum die BEG-Neubauförderung richtig ist

Seit Tagen muss man auf allen Kanälen diverse Aufschreie, Ermahnungen und Sorgen rund um die Anpassung der BEG-Förderung von Neubauten ertragen. Die Kritik zur Neuregelung, dass Fördergelder nur noch unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu bekommen sind, ist ebenso vielfältig wie die Themen des nachhaltigen Bauens. Die Haltung, mit der dies erfolgt, möchten wir nicht mehr unkommentiert stehen lassen.

DER SPIEGEL: Cover der Ausgabe 05/2022

Unschöner Populismus: Kommentar zum SPIEGEL-Titel „Teurer Wohnen“

Die Titelstory der SPIEGEL-Ausgabe vom 29. Januar 2022 ist ein Hingucker der fragwürdigen Art. Visuell und textlich werden dabei Stereotype bedient, damit Ängste geschürt und negative Zukunftsbilder zementiert. Das ist mit Blick auf die Klimaschutzherausforderungen im Bauen in hohem Maße kontraproduktiv. Und es verdeutlicht die außerordentliche Verantwortung, die Publizierende bei dem Thema heute haben. Ein Einfamilienhaus vollgepflastert mit Photovoltaik-Modulen. Drei Windräder auf dem Dach. Dazu einige weitere Features, die dafür sorgen, dass vom Haus selbst kaum mehr etwas zu sehen ist. Was der SPIEGEL seinen Leserinnen und Lesern auf dem Cover anbietet, ist ein maßlos überzeichnetes Szenario eines Gebäudes, das scheinbar dem Klimaschutz dient. Es wird vermittelt: So kurios und unschön sehen klimafreundliche Häuser von morgen aus. Und als wäre das nicht genug, benutzen die Magazinmacher die Überschrift „Teurer Wohnen“, ergänzt um die nicht minder populistische Unterzeile „Kostenfalle Klimaschutz: Was auf Mieter und Eigentümer zukommt“. Nicht als Frage oder Konjunktiv formuliert. Sondern als faktische Kausalkette: Das Wohnen wird noch teurer, Schuld hat der Klimaschutz, das wird so kommen, Punkt. Schließlich sagt das ja der SPIEGEL. …

Dr. Christine Lemaitre im Gespräch

Die Zeit der Zweifler ist vorbei: Statement zum Weltklimabericht

Er ist leider nicht verwunderlich, trotzdem erschütternd und vor allem aussagekräftig: Der sechste Weltklimabericht beendet die Zeit der Klimaleugner und Zweifler. Jetzt muss entschlossen gehandelt werden, um das Leben auf der Erde in erträglichem Maße zu halten. Die konsequente CO2-Reduktion ist das Mittel der Wahl. Da hat der gesamte Gebäudesektor zu tun – die Zeit läuft.

Bauen und Biodiversität: unser Bekenntnis

Im Oktober dieses Jahrs findet die 15. Weltkonferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt im südchinesischen Kunming statt. Dann legen die Mitgliedsstaaten eine neue 10-Jahres-Strategie bis 2030 fest. Als einziger Verband aus der Baubranche hat die DGNB ein klares Bekenntnis verfasst. Denn Bauen und Biodiversität hängen facettenreich zusammen. Das zeigt dieser Beitrag in Kürze.

Stellungnahme der DGNB zum Klimaschutzgesetz

Mut zur Ambition: Für ein Klimaschutzgesetz mit echter Wirkung

Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist die Bundesregierung in der Pflicht, ihr Klimaschutzgesetz nachzubessern. Der Entwurf ließ keine zwei Wochen auf sich warten, verbunden mit der Aufforderung an Organisation wie die DGNB, hierzu Stellung zu beziehen. Unser Schreiben möchten wir gerne auf diesem Weg teilen. 

Positionspapier DGNB BAK DUH

Sofortprogramm für das Klima-Sorgenkind Gebäudesektor

Die Bundesregierung hat Klimabilanz gezogen. Der Sektor „Gebäude“ als einer von nur zwei Sektoren ist durchgefallen. Heißt: Einfach so weitermachen wie bisher ist tabu. Ein Sofortprogramm muss her. Und das schon in den nächsten drei Monaten. Da passt es, dass die DGNB gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und der Bundesarchitektenkammer praktisch zeitgleich ein Positionspapier präsentiert hat, das genau hierfür geeignet ist.

Frohe Weihnachten

Die DGNB wünscht frohe Weihnachten und einen guten Start in 2021!

Ein turbulentes, herausforderndes Jahr liegt hinter uns – für jeden einzelnen, aber auch für die DGNB als Netzwerk und unser Ziel, Nachhaltig zum neuen Normal zu machen. Gleichzeitig haben die letzten Monate deutlich gemacht, wie wichtig unser Thema ist. Mit all den ungewollten Einblicken in private Wohnungen, die sich nicht als Home Office eignen, wird uns tagtäglich klar, wie wertvoll eine lebenswerte gebaute Umwelt ist. Wir brauchen Räume, in denen wir uns wohlfühlen, gesund und produktiv sein können. Wir benötigen Umgebungen, in denen soziale Interaktionen möglich sind und in denen wir uns gerne aufhalten. Zum Glück sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch Corona nicht gänzlich aus dem Blickfeld gerutscht. Vielmehr spüren wir, dass es manche Dinge beschleunigt und viele Unternehmen die Themen, für die wir uns seit 13 Jahren einsetzen, neu für sich entdecken. Ein Indiz ist das starke Mitgliederwachstum, das wir 2020 verzeichnen konnten. Noch nie haben sich so viele Organisationen bei der DGNB engagiert! An alle Neumitglieder unter Ihnen: Schön, dass Sie mit dabei sind! Denn gemeinsam können wir mehr erreichen. An alle anderen: …

Die Lücke schließen: das DGNB Zertifikat für Rückbau

Über Circular Economy oder Cradle to Cradle wird viel gesprochen, wenn es um das Planen von Gebäuden oder das Entwickeln von Produkten geht. Die Frage, wie die Logistik und die Prozesse am Nutzungsende aussehen müssten, wird hier jedoch kaum diskutiert. Doch wenn wir den Rückbau nicht nachhaltig gestalten und an dieser Stelle keine Stoffkreisläufe schließen, bleiben viele Probleme ungelöst. Das möchte die DGNB ändern!

Ursula von der Leyen // CC-BY-4.0: © European Union 2019 – Source: EP

Ein neues Europäisches Bauhaus? Wir sind dabei!

Mit dem Green Deal hat die EU-Kommission mit Ursula von der Leyen an der Spitze für reichlich Wirbel und – im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit – Aufbruchsstimmung gesorgt. Dass der Baubereich auf diesem Weg zum „ersten klimaneutralen Kontinent“ eine zentrale Rolle einnimmt, ist richtig und wichtig. Endlich wurde es verstanden und nicht von Bedenkenträgern weglobbyiert.

Eine Broschüre rund um konsequenten Klimaschutz

#GemeinsamFürsKlima

Sprechen wir über Klimaschutz und über notwendige, wirkungsvolle Maßnahmen, sind wir schnell bei unseren Gebäuden. Die Art, wie wir Gebäude aktuell planen, bauen und nutzen, trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass die CO2-Bilanz unseres Planeten derart schlecht ausfällt. Die gute Botschaft: Den notwendigen, klimapositiven Dreh können wir hinkriegen. Aber es geht nur, wenn wir dies systematisch, gemeinsam und so schnell wie möglich angehen. Wie dies konkret funktionieren kann, zeigt die DGNB mit einigen neu veröffentlichten Angeboten.

COP25: Ernüchterung und Stillstand statt Aufbruchstimmung und Aktion und Aktion

COP25: Ernüchterung und Stillstand statt Aufbruchstimmung und Aktion

Was machen wir denn eigentlich? Diese Frage habe ich mir nach meiner Teilnahme an der diesjährigen Weltklimakonferenz in Madrid immer wieder gestellt. Am vergangenen Wochenende ging die COP25 zu Ende – mal wieder ohne wirkliche Ergebnisse und Ambitionen. Nach drei Tagen selbst vor Ort war dies keine Überraschung mehr. Zeit, die Dinge klar anzusprechen und Finger in die Wunden zu legen – möglichst tief.

Building Sense Now

Building Sense Now: Introducing the initiative

Globalization has many positive aspects but when it comes to our build environment the aspects are not always so positive. With a one fits all mentality and the drive to sell the same products all over the world combined with the constant hunger for modernism and efficiency the globalized architecture often doesn’t correspond with its cultural or climate context.

Planung in frühen Phasen, oder: Warum die Projektvorbereitung ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit ist

Ohne gründliche Vorbereitung geht es nicht. Das gilt besonders beim Bau. Für ein hochwertiges Gebäude sind die frühen Planungsphasen entscheidend. Die Relevanz der verschiedenen Planungsaspekte für das nachhaltige Bauen adressiert die DGNB unter anderem in den Kriterien „Qualität der Projektvorbereitung“, „Sicherung der Nachhaltigkeitsaspekte in Ausschreibung und Vergabe“ und „Verfahren zur städtebaulichen und gestalterischen Konzeption“.

Gebäude als Rohstofflager, oder: Wie sich beim Bau Ressourcen sparen lassen

Für den Bau von Gebäuden werden weltweit ein Drittel aller Ressourcen benötigt. Wo viel verbraucht wird, kann viel eingespart werden. Die Kriterien des DGNB Systems „Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit“, „Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen“, „Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung“ und „Flächeninanspruchnahme“ setzen hier an.

Flexibel und umnutzbar, oder: Wie sich Gebäude immer neuen Anforderungen anpassen können

Welche Anforderungen habe ich an ein Gebäude? Wer neu baut, weiß das in der Regel. Aber was ist in 10, 20 oder 30 Jahren? Da sieht die Sache häufig ganz anders aus. Deshalb gilt: Wer sich schon bei der Planung mit der späteren Umnutzung beschäftigt, kann zukünftig viel Zeit, Mühe und Geld sparen. Was da zu beachten ist, zeigt das DGNB Kriterium „Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit“.

Innenraumluftqualität, oder: Warum gute Luft ein Muss für gesunde Gebäude ist

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von allen Menschen zu sichern, egal welchen Alters, ist eines der zentralen Ziele der Vereinten Nationen. Deshalb hat die UN dem Thema ein eigenes Sustainable Development Goal (SDG) gegeben. Übersetzt auf das nachhaltige Bauen betrifft das im Verständnis der DGNB unter anderem die Qualität der Luft in Innenräumen. Deshalb widmet sie diesem Thema schon immer ein eigenes Kriterium.