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Better Build Green: ein globales Versprechen

Entstanden ist das Klimaschutzabkommen im Rahmen der Weltklimakonferenz COP21 in Paris.

Wir verändern die Welt nicht allein in Deutschland. Wenn wir in Sachen Nachhaltigkeit maximal viel bewegen wollen, brauchen wir einen globalen Schulterschluss mit Gleichgesinnten. Genau aus diesem Grund gibt es den World Green Building Council – gewissermaßen die Allianz der DGNB und all seiner weltweiten Pendants.

In diesem Herbst gab es gleich zwei Gelegenheiten, an denen die Councils gemeinsam und intensiv an ihren übergeordneten Zielsetzungen gearbeitet haben: den WorldGBC Congress Ende Oktober in Hongkong und den Building Day im Rahmen der Weltklimakonferenz COP21 Anfang Dezember in Paris.

Mehr als 500 Experten aus 37 Ländern kamen in Hongkong zusammen, um die künftige Ausrichtung der globalen Green-Building-Bewegung zu diskutieren und Ideen auszutauschen, mit welchen Maßnahmen wir unsere gemeinsamen Ziele verwirklichen können. Dabei herausgekommen ist unter anderem die Kampagne „Better Build Green“, die jetzt in Paris vorgestellt wurde.

More than hot air campaign ad landscapeIm Herzen von „Better Build Green“ stehen ganz konkrete Commitments der Green Building Councils, wieviel sie in den nächsten fünf Jahren erreichen wollen. Die dabei gesetzten Meilensteine sind immens: Eine Fläche von mehr als 1,2 Milliarden Quadratkilometern an sanierten oder zertifizierten Green Buildings sind angestrebt. 127.000 Experten für Green Building sollen ausgebildet werden. Ein wichtiges weiteres Signal: Über 125 Unternehmen, die als institutionelle Mitglieder die Councils unterstützen, haben sich an den Commitments beteiligt.

All dies soll dazu beitragen, Gebäude in punkto Nachhaltigkeit so zu transformieren, dass sie einen unmittelbaren Einfluss auf die Reduktion von Treibhausgasen haben, um der globalen Erderwärmung ein Stück weit entgegen zu wirken. Ein Stück weit heißt in dem Fall ganz konkret, dass die Erwärmung die Grenze von 2 Grad Celsius nicht überschreitet. Anders formuliert heißt dies, dass wir die CO2-Emissionen bis 2050 um 84 Gigatonnen reduzieren müssen – umgerechnet der Ausstoß von 22.000 Kohlekraftwerken.

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Vortrag beim Building Day von Dominique Campana, Director of International Affairs, French Environment and Energy Management Agency (ADEME)

Weitere Zielsetzungen, die wir uns gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen gesetzt haben: Nullemission bei Neubauten und die energieeffiziente Sanierung des Gebäudebestands bis zum Jahr 2050. Besonders beim letztgenannten Thema liegen für uns in Deutschland die großen Hausaufgaben. Unsere Renovierungsquote im Bestand ist nach wie vor zu gering.

Und mit Blick auf den globalen Kontext bleibt noch ein weiteres ToDo für uns: Wir müssen unseren Know-how-Transfer in die Schwellen- und Entwicklungsländer optimieren. Dort darf nicht primär in die Technologie der Vergangenheit investiert werden. Sie müssen ihr Wachstum auf der Technologie der Zukunft, auf Grundlage erneuerbarer Energien fußen.

Terri Wills, CEO des World Green Building Councils, hat eine zentrale Herausforderung für uns als Expertengemeinschaft gut beschrieben: „Wir wissen, wie man größer und größer baut. Die Herausforderung ist größer und besser zu bauen.“ Als DGNB unterstützen wir den eingeschlagenen Weg. Diesen Weg können wir aber nicht alleine gehen, auch nicht als Vereinigung von Green Building Councils. Wenn ich jedoch reflektiere, wieviel wir bereits in den wenigen Jahren seit Gründung der DGNB allein in Deutschland an Aufklärung und Sensibilisierung für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bauweise erreicht haben, stimmt mich das zuversichtlich.

Der nächste Schritt? Auf dass eine globale Bewegung aus der Fachöffentlichkeit in die breite Gesellschaft schwappen mag und gleichzeitig die Länder erreicht, die unsere globale Klimabilanz wesentlich beeinflussen!

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Johannes Kreißig zählt zu den Pionieren des Nachhaltigen Bauens in Deutschland. Als einer der Initiatoren war er an der Gründung der DGNB 2007 maßgeblich beteiligt und ununterbrochen Mitglied im Präsidium. Seit 2016 arbeitet er als Geschäftsführer der DGNB GmbH und verantwortet die Bereiche System, Akademie und Navigator. Zuvor war Kreißig als Director Business Development bei der thinkstep AG, vormals PE International, tätig. Zudem engagierte er sich in zahlreichen Gremien wie dem World Green Building Council.

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