Wir müssen dies, wir müssen das, wir müssen jenes
Ich kann es so langsam nicht mehr hören. Wer sich wie ich, einerseits stark für mehr Nachhaltigkeit einsetzt und andererseits recht häufig Diskussionsrunden moderiert, dem begegnet es immer wieder: dieses lästige „Wir müssen“. Meine Theorie: Es nützt niemandem was. Außer vielleicht denjenigen, die es aussprechen. Aber der Reihe nach. In der vergangenen Woche durfte ich im Rahmen der Immobilien- und Investorenmesse Expo Real wieder zwei Runden moderieren. Diese liefen im Prinzip auch gut, waren kurzweilig – so zumindest das zahlreiche Feedback, das ich im Anschluss bekam. Und weitgehend würde ich dem auch zustimmen. Wäre da nicht diese Unart, die bei solchen Podien gerne einmal um sich greift. Wir müssen mehr tun, heißt es dann. Wir müssen schneller handeln. Wir müssen was auch immer. Um sicher zu gehen, dass die Dringlichkeit des „Wir müssen“ auch wirklich ankommt, erhebt sich die Stimme, sie wird lauter und eindringlicher. Denn wir müssen ja. Und alle sollen es doch endlich begreifen. Wer ist „Wir“ beim „Wir müssen“-Appell? Doch kommt davon irgendwas an? Ich denke eher nicht. Stattdessen hat sich da …