Alle Artikel in: Impuls

Felix Jansen, Moderation Expo Real 2023

Wir müssen dies, wir müssen das, wir müssen jenes

Ich kann es so langsam nicht mehr hören. Wer sich wie ich, einerseits stark für mehr Nachhaltigkeit einsetzt und andererseits recht häufig Diskussionsrunden moderiert, dem begegnet es immer wieder: dieses lästige „Wir müssen“. Meine Theorie: Es nützt niemandem was. Außer vielleicht denjenigen, die es aussprechen. Aber der Reihe nach. In der vergangenen Woche durfte ich im Rahmen der Immobilien- und Investorenmesse Expo Real wieder zwei Runden moderieren. Diese liefen im Prinzip auch gut, waren kurzweilig – so zumindest das zahlreiche Feedback, das ich im Anschluss bekam. Und weitgehend würde ich dem auch zustimmen. Wäre da nicht diese Unart, die bei solchen Podien gerne einmal um sich greift. Wir müssen mehr tun, heißt es dann. Wir müssen schneller handeln. Wir müssen was auch immer. Um sicher zu gehen, dass die Dringlichkeit des „Wir müssen“ auch wirklich ankommt, erhebt sich die Stimme, sie wird lauter und eindringlicher. Denn wir müssen ja. Und alle sollen es doch endlich begreifen. Wer ist „Wir“ beim „Wir müssen“-Appell? Doch kommt davon irgendwas an? Ich denke eher nicht. Stattdessen hat sich da …

Lemaitre Portrait Gespräch

Nachhaltige Gebäude: mehr als ESG

Seit die Europäische Union Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil erklärt hat, ist die Immobilienbranche in Aufruhr. Alle reden über ESG – das steht für Environmental, Social und Governance. Eigentlich ist es nichts Neues, dass eine Immobilie nachhaltig ist, wenn in (Um-)bau oder Betrieb nachweislich Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien berücksichtigt wurden. Da wundere ich mich, warum drei Buchstaben dazu führen, dass plötzlich alles ganz anders und aufregend zu sein scheint. Wie nachhaltiges Bauen in der Realität geht, zeigen wir mit der DGNB seit mehr als 15 Jahren.

Dr. Christine Lematire, Prof. Thomas Auer

Lebenszyklusbetrachtung im Bauen. Wie flexibel muss die Architektur in der Zukunft sein?

Wir bauen längst nicht mehr für die Ewigkeit. Das zeigt sich immer wieder. Kaum hat ein Bauwerk ein wenig Patina, nach zwanzig, dreißig, vierzig Jahren, wird immer wieder diskutiert, ob es abzureißen ist oder es doch sinnvoll ist, es zu sanieren. Dass das nicht so sein muss, zeigen DGNB Vorstand Dr. Christine Lemaitre und Thomas Auer, Professor für klimagerechtes Bauen an der TU München im Interview.

DGNB Felix Jansen

Der Unterschied zwischen Floskeln und ehrlichem Engagement

Achtung: Das hier ist kein normaler, formal korrekter Blogbeitrag, der zum Abschluss noch suchmaschinenoptimiert wurde, um mehr Reichweite zu erzielen. Der Text ist vielmehr Ergebnis eines Ärgerns. Ein „Das musste einfach mal raus“-Post. Entstanden mitten in der Nacht. Schlecht geträumt, wach geworden, blöderweise aufs Handy geschaut und als LinkedIn-Pushnachricht einen Kommentar gelesen, der mich nicht losgelassen hat. Nur um dann den eigenen Blog zu kapern.

Rudolphi Samsoe Sattler

15 Jahre DGNB: Vom Aufbruch zum neuen Normal

Vor 15 Jahren wurde die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen gegründet. Aus einer kleinen Zahl an Weltveränderern wurde bis heute Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Einer der Wegbereiter und langjähriger Präsident des Vereins ist Prof. Alexander Rudolphi. Seit 2020 steht Architekt Prof. Amandus Samsøe Sattler dem Präsidium vor. Anlässlich des Jubiläums haben wir mit beiden gesprochen.

Dr. Christine Lemaitre

Uns geht die Zeit aus – warum die BEG-Neubauförderung richtig ist

Seit Tagen muss man auf allen Kanälen diverse Aufschreie, Ermahnungen und Sorgen rund um die Anpassung der BEG-Förderung von Neubauten ertragen. Die Kritik zur Neuregelung, dass Fördergelder nur noch unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu bekommen sind, ist ebenso vielfältig wie die Themen des nachhaltigen Bauens. Die Haltung, mit der dies erfolgt, möchten wir nicht mehr unkommentiert stehen lassen.

DGNB Jahreskongress 2022 am 23. und 24. Februar

Nachhaltiges Bauen und DGNB im 2-Tage-Intensivprogramm

Was wurden in den letzten Monaten alles für Diskussionen rund um das weite Themenfeld des nachhaltigen Bauens angestoßen oder vertieft?! Wir bei der DGNB finden: Es ist Zeit, dies alles einmal zu ordnen und genauer hinzuschauen, wo wir denn jeweils stehen. Das Format dafür: der digitale DGNB Jahreskongress am 23. und 24. Februar 2022. Bevor wir gemeinsam in das breite Programm eintauchen, eine Bemerkung vorweg: Jede und jeder soll aus den zwei Tagen genau das für sich mitnehmen, was man will. Das können zwei Tage Vollprogramm sein: Mit unseren acht Impulsgebenden, den acht Diskussionsrunden in unseren Themenräumen und dem 1:1-Matchmaking mit anderen Teilnehmenden. Aber auch wenn Sie sich nur für einen oder wenige der Angebote interessieren, freuen wir uns über Ihre Teilnahme. Spaß und Inspiration stehen im Vordergrund. Und das alles kostenlos und unverbindlich. Aber genug der Vorrede: Was wird denn genau geboten beim DGNB Jahreskongress? Fangen wir an mit unseren Themenräumen. Von A wie Architektur bis Z wie zirkuläres Bauen Der ESG-Hype hier, das x-te Klimaschutz-Commitment da, eine Bundesförderung in der Sackgasse und noch …

DER SPIEGEL: Cover der Ausgabe 05/2022

Unschöner Populismus: Kommentar zum SPIEGEL-Titel „Teurer Wohnen“

Die Titelstory der SPIEGEL-Ausgabe vom 29. Januar 2022 ist ein Hingucker der fragwürdigen Art. Visuell und textlich werden dabei Stereotype bedient, damit Ängste geschürt und negative Zukunftsbilder zementiert. Das ist mit Blick auf die Klimaschutzherausforderungen im Bauen in hohem Maße kontraproduktiv. Und es verdeutlicht die außerordentliche Verantwortung, die Publizierende bei dem Thema heute haben. Ein Einfamilienhaus vollgepflastert mit Photovoltaik-Modulen. Drei Windräder auf dem Dach. Dazu einige weitere Features, die dafür sorgen, dass vom Haus selbst kaum mehr etwas zu sehen ist. Was der SPIEGEL seinen Leserinnen und Lesern auf dem Cover anbietet, ist ein maßlos überzeichnetes Szenario eines Gebäudes, das scheinbar dem Klimaschutz dient. Es wird vermittelt: So kurios und unschön sehen klimafreundliche Häuser von morgen aus. Und als wäre das nicht genug, benutzen die Magazinmacher die Überschrift „Teurer Wohnen“, ergänzt um die nicht minder populistische Unterzeile „Kostenfalle Klimaschutz: Was auf Mieter und Eigentümer zukommt“. Nicht als Frage oder Konjunktiv formuliert. Sondern als faktische Kausalkette: Das Wohnen wird noch teurer, Schuld hat der Klimaschutz, das wird so kommen, Punkt. Schließlich sagt das ja der SPIEGEL. …

DGNB Weihnachtsimpuls

Ein kleiner Weihnachtsimpuls von der DGNB

Das Jahr 2021 – das war schon ein bemerkenswertes. Umweltkatastrophen, die den Konjunktiv aus der Klimaschutzfrage wohl endgültig ausradiert haben dürften. Ein merkwürdiger Bundestagswahlkampf, an dessen Ende ein Koalitionsvertrag steht, der Nachhaltigkeit zum Leitthema macht. Und Corona, das fleißig weitergemacht hat, alles auf den Kopf zu stellen. Ein Jahr voller Aufs und Abs, das aber trotz oder vielleicht auch gerade aufgrund der vielen aufrüttelnden Meldungen und der anhaltend besonderen Situation bemerkenswerte Entwicklungen angestoßen hat. Denn es scheint so, als hätte die Extremsituation dazu geführt, dass immer mehr Menschen angefangen haben, eingefahrene Denk- und Handlungsmuster aufzubrechen. Eine gute Nachricht unter den vielen Negativmeldungen im Jahr.

Die Podiumsgäste der DGNB Auftaktveranstaltung zur World Green Building Week 2021

Utopien und Impulse für eine nachhaltige Transformation

Wie funktioniert die nachhaltige Transformation im Bauen? Eine einfache Frage deren Antwort jedoch alles andere als trivial ist. Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen täglich an Relevanz zu. Doch wie gelingt es, dass dem breiten Zuspruch auch sinnvolle Aktivitäten folgen? Wie genau sieht unsere Zielvision eigentlich aus? Welche Akteure nehmen Schlüsselrollen ein? Diese und weitere Fragen standen im Fokus der diesjährigen DGNB Auftaktveranstaltung zur World Green Building Week. Ein Rückblick in Zitaten.

Foto: Bürgerrat Klima, Janine Escher

Das Klima-Bürgergutachten und die Frage nach der Wirkung

In diesem Frühjahr haben 160 zufällig ausgeloste Menschen aus ganz Deutschland ein Bürgergutachten erarbeitet. Darin geben sie Empfehlungen für die deutsche Klimapolitik. Die Ergebnisse könnten einer künftigen Bundesregierung einen enormen Rückhalt für eine außerordentliche ambitionierte Vorgehensweise in Sachen Klimaschutz geben. Wenn denn das Prinzip der Bürgerräte auch ernst genommen würde. Hört man den SpitzenkandidatInnen in ihren Wahlkampfauftritten für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag zu, so dürfte es eigentlich kein Fragezeichen bei der Wichtigkeit des Themas Klimaschutz geben. Dass vieles Parole ist und dem Detailcheck nicht standhält, wurde jetzt von verschiedensten Seiten wie dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung aufgelöst. Das 1,5-Grad-Ziel ist jedenfalls nur unzureichend der Maßstab für die unterschiedlichen Parteiprogramme. Dass dies nicht im Sinne der BürgerInnen in Deutschland ist, verdeutlicht das Bürgergutachten, das von den TeilnehmerInnen des Bürgerrats Klima erarbeitet wurde. Mit 141 zu 11 Stimmen votierten diese dafür, dass das 1,5-Grad-Ziel oberste Priorität haben sollte. Beeindruckende 76 der 77 Empfehlungen wurden von den BürgerrätInnen angenommen. Bei 64 Prozent der Empfehlungen betrug die Zustimmung mehr als 90 Prozent. Wie viel mehr Zustimmung braucht eine …

Dr. Christine Lemaitre im Gespräch

Die Zeit der Zweifler ist vorbei: Statement zum Weltklimabericht

Er ist leider nicht verwunderlich, trotzdem erschütternd und vor allem aussagekräftig: Der sechste Weltklimabericht beendet die Zeit der Klimaleugner und Zweifler. Jetzt muss entschlossen gehandelt werden, um das Leben auf der Erde in erträglichem Maße zu halten. Die konsequente CO2-Reduktion ist das Mittel der Wahl. Da hat der gesamte Gebäudesektor zu tun – die Zeit läuft.

1 Million Sanierungen pro Jahr: Ist das möglich?

Faktencheck: Wie realistisch ist die Forderung nach 1 Million klimaneutraler Sanierungen?

Mitte März hat die DGNB gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Bundesarchitektenkammer (BAK) ein Positionspapier veröffentlicht. Im Kern steht die Forderung an die künftige Bundesregierung nach 1 Million klimaneutraler Sanierungen im Bestand pro Jahr, 1 Million Sanierungsfahrplänen, 100% Transparenz und 100 Tage für Weichenstellungen. In einem gemeinsamen Event haben die Partner des Aktionsbündnisses ihre Forderungen nochmals einem Faktencheck unterzogen und kritische Fragen beantwortet.

© Bürgerrat Klima, Robert Boden

Bürgerrat Klima: Politikberatung aus der Zivilgesellschaft

Wie kann unser Land die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Faktoren erreichen? Das ist die grundlegende Frage, mit der sich der Bürgerrat Klima in den Handlungsfeldern „Mobilität“, „Ernährung“, „Energie“ und „Gebäude und Wärme“ beschäftigt. Heute Abend findet die zwölfte und letzte Sitzung statt, die die DGNB als Unterstützer mit Spannung erwartet. Im Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die Arbeit der Initiative.

Wer gewinnt die DGNB Sustainability Challenge 2021?

Wer gewinnt die DGNB Sustainability Challenge 2021?

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Baubranche an Bedeutung. Immer mehr etablierte Unternehmen, Start-ups und Forschungsprojekte beschäftigen sich auf innovative Weise mit neuen, nachhaltigen Lösungen. Mit der Sustainability Challenge sucht die DGNB daher auch 2021 die jeweils spannendsten und wegweisendsten unter ihnen. Wer eben diese Finalisten in diesem Jahr sind, stellen wir Ihnen im Beitrag vor. Denn wer gewinnt, entscheiden ab jetzt Sie.

Stellungnahme der DGNB zum Klimaschutzgesetz

Mut zur Ambition: Für ein Klimaschutzgesetz mit echter Wirkung

Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist die Bundesregierung in der Pflicht, ihr Klimaschutzgesetz nachzubessern. Der Entwurf ließ keine zwei Wochen auf sich warten, verbunden mit der Aufforderung an Organisation wie die DGNB, hierzu Stellung zu beziehen. Unser Schreiben möchten wir gerne auf diesem Weg teilen. 

Podcasts zum nachhaltigen Bauen

Podcasts zum nachhaltigen Bauen: 7 hörenswerte Folgen

Podcasts sind ein tolles Format, um sich auf unterhaltende Art und Weise zu informieren und weiterzubilden. Auch rund um die Themen des nachhaltigen Bauens erscheinen stetig weitere Formate und Folgen. Egal ob für Nachhaltigkeitsneulinge, die einen Einblick ins Thema bekommen wollen, oder Experten auf der Suche nach Gesprächen zu aktuellen Diskursen – die DGNB hat einige spannende Folgen zusammengetragen.

Positionspapier DGNB BAK DUH

Sofortprogramm für das Klima-Sorgenkind Gebäudesektor

Die Bundesregierung hat Klimabilanz gezogen. Der Sektor „Gebäude“ als einer von nur zwei Sektoren ist durchgefallen. Heißt: Einfach so weitermachen wie bisher ist tabu. Ein Sofortprogramm muss her. Und das schon in den nächsten drei Monaten. Da passt es, dass die DGNB gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und der Bundesarchitektenkammer praktisch zeitgleich ein Positionspapier präsentiert hat, das genau hierfür geeignet ist.