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Die DGNB auf der Weltklimakonferenz 2017 in Bonn

Für zwei Wochen rückte die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Über 25.000 Teilnehmer aus 195 Staaten haben dort vom 6. bis zum 17. November an der Umsetzung des Pariser Abkommens gearbeitet. Als eine von rund 500 Nichtregierungsorganisationen hat die DGNB bei insgesamt sechs Veranstaltungen einen aktiven Part übernommen.

„Bula“ strahlt es am Eingang der Bonn-Zone, der Ort, an dem an den insgesamt zwölf Verhandlungstagen Events zu aktuellen Projekten für den Klimaschutz stattgefunden haben. Bula heißt auf fidschianisch willkommen. Doch nicht nur am Eingang zeigt sich, unter wessen Präsidentschaft die Conference of the Parties, also die COP, stattfindet. In diesem Jahr ist es die Republik Fidschi, eine kleine Inselgruppe im Süd-Pazifik.

Hat man den Eingangsbereich und vor allem die Sicherheitskontrollen passiert, wird auch in der Bonn-Zone, gelegen an der Rheinaue, der fidschianische Einfluss spürbar. Mit dem Talanoa Space kommt zudem noch ein Veranstaltungsformat von Fidschi nach Bonn, das einen Austausch bezeichnet, der inklusiv und transparent ist, in dem Menschen sich gegenseitig zuhören und zu einer gemeinsamen Lösung zum Wohle aller kommen wollen [1]

Großes internationales Interesse an der DGNB

„Es waren zwei intensive Wochen, die gezeigt haben, an welchen Stellschrauben es klemmt“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Vieles von dem, was in den Köpfen angekommen ist, findet noch nicht den Weg in die Hände. Es gibt Leuchtturmprojekte, etwa im Bereich der Nullenergiegebäude, die zeigen, dass es geht. Doch auf dem Weg in die breite Planungs- und Baupraxis stehen wir noch am Anfang“, so Lemaitre. Umso wichtiger, dass sich die DGNB bei einer Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen der Weltklimakonferenz einbringen konnte:

9. November: Building Action Symposium:
Den Auftakt in die COP23-Woche der DGNB machte das Event der Global Alliance for Buildings and Construction sowie des United Nations Environment Programme (UNEP), das Building Action Symposium. Im Fokus: Das Ermitteln von Indikatoren, die die Baubranche realisieren muss, um die Ziele im Pariser Klimaabkommen zu erreichen.

9. November: Parallel zum Building Action Symposium fand im Chinesischen Pavillon die Veranstaltung  „Entrepreneurship and Innovation in the Age of Emission Reduction“ statt. Die DGNB war hier, als einziger nicht-chinesischer Mitorganisator und durch Johannes Kreißig, Geschäftsführer DGNB GmbH, vor Ort vertreten.

10. November: „Shaping a sustainable future“ hieß es am Freitag in Bonn. In einer geführten Tour durch Bonn, veranstaltet von der Bundesarchitektenkammer, gab es in luftiger Höhe einen Blick auf Bonn und auf die in Gold DGNB zertifizierte Sparkasse Köln/Bonn. Mehr zur Tour.

11. November: Als Fortsetzung zum Building Action Symposium fand am Samstag in der Bonn-Zone der Human Settlements Day statt. Mit auf dem Podium: Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, zum Thema „Encompassing embodied carbon & life cycle emissions for sustainable Buildings“

12. November: „Cementing a low-carbon construction sector“ zu diesem Thema war Johannes Kreißig, Geschäftsführer DGNB GmbH, am Sonntag auf der Weltklimakonferenz vertreten.


13. November:
Mit den Sustainable Development Goals, kurz SDG, sind 17 Nachhaltigkeitsziele definiert worden, die die weitere Entwicklung unserer Welt sinnvoll gestalten sollen, um damit langfristig ein Umdenken und somit ein Leben in einer nachhaltigen Welt zu ermöglichen. Das Event am Montag in der Bonn-Zone stand ganz im Zeichen dieser Ziele, im Fokus die für die Baubranche wesentlichen Ziele, wie bspw. SDG 11. Moderiert wurde das Event von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB.

14. November: Im Vorfeld zur Weltklimakonferenz konnten sich Organisationen für ihre eigenen Events bewerben. Am Dienstag, den 14. November, war es dann für die DGNB soweit. Im German Pavilion fand das DGNB Event „Building for the future: How to plan and construct buildings focussing on climate issues and human Needs“ statt.


Spuren in den Köpfen hinterlassen

Seit klar ist, dass die USA als einziges Land aus dem Pariser Abkommen aussteigen wird, setzen alle teilnehmenden Ländern daran, ein klares Signal in Richtung Amerika zu senden, dass das in Paris verabschiedete Abkommen unumstößlich ist. #makeourplanetgreatagain ist nur einer der Hashtags, der für Einheit und das gemeinsame Ziel, die Erderwärmung bis 2050 auf maximal zwei Grad zu begrenzen, steht.

Bonn gilt als wichtiger Zwischenschritt, denn dort soll das Regelwerk erstellt werden, auf Basis dessen bei der 24. Weltklimakonferenz, die im kommenden Jahr im polnischen Kattowitz stattfinden wird, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verabschiedet werden soll.

Wenn Bonn aber eines gezeigt hat, dann dass es jetzt an der Zeit ist zu handeln. Das Wissen ist da, die Fakten liegen auf dem Tisch, jetzt müssen diese endlich umgesetzt werden. Denn bereits heute ist klar, dass Deutschland seine Klimaschutzziele 2020 nicht erreichen wird. Ein Grund, weshalb wir uns als Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen aktiv auf der diesjährigen Weltklimakonferenz eingebracht haben und Ende Oktober als eine von 62 Organisationen das Klimaschutz Sofortprogramm 2018-2020 unterzeichnet haben.

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von

Henny Müller ist seit 2016 bei der DGNB. Aktuell ist sie dort als Senior Projektleiterin für die Wissensstiftung verantwortlich. Davor arbeitete sie als Leiterin Digitale Kommunikation bei der DGNB in der Abteilung PR und Kommunikation. Zielgruppenorientiertes Arbeiten, ein Gespür für Themen und Inhalte zu entwickeln und Kommunikation mit all ihren Facetten zu erleben, zu nutzen und zu bedienen sind Aufgaben, die sie seit ihrem Volontariat beim Regionalfernsehen in Stuttgart sowie als Referentin in der Stabsstelle Kommunikation der Baden-Württemberg Stiftung begleiten.

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