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Sonderpreis in der Kategorie Forschung
Die DGNB vergibt im Rahmen der Sustainability Challenge 2021 nun zum zweiten Mal einen Sonderpreis für ein studentisches Forschungsprojekt. Der Gewinner steht bereits fest: „Terra Vermelha“ lautet der Titel des Projekts, bei dem Studierende der Technischen Universität Berlin ein Konzept für nachhaltige Favela-Architektur entworfen haben.
Die Personen hinter der Innovation
Leo Zenziper studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Er sammelte bei ZRS Architekten in Berlin wichtige Erfahrung im Entwurf und Bau mit Holz. Derzeit ist er an der TU Berlin im Master eingeschrieben und strebt einen Doppelabschluss in Architektur an der TU Berlin und der Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC) an.
Philipp Merbeler studierte Architektur an der Technischen Universität München und der University of Illinois in Chicago. Er arbeitete in verschiedenen Architekturbüros in München, darunter HENN Architekten und Allmann Sattler Wappner Architekten, bevor er an der Technischen Universität Berlin seinen Master in Architektur aufnahm. Das Entwerfen mit lokalen und nachhaltigen Baumaterialien gewann für ihn an Bedeutung während seiner Arbeit im Büro von David Adjaye in London.
Die Innovation
Mehr als 11 Millionen Menschen leben heute in Brasilien in informellen Favelas aus Beton und Ziegel. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Terra Vermelha“ haben die Studierenden der Technischen Universität Berlin ein Konzept für eine alternative, nachhaltige Favela-Architektur entworfen. Der Fokus lag hierbei auf dem Einsatz von Holz und Lehm – zwei Baustoffen, die tief in der indigenen Architektur Brasiliens verwurzelt sind. Im Zuge ihres Projektes haben die Studierenden diese „lowtech“ Baumethoden in den modernen Kontext übersetzt und eine hybride Holz-Lehm-Architektur zur Aufstockung auf bestehende Favelagebäude und zum Bau eines gemeinschaftlich genutzten Turmes aus Stampflehm entwickelt. Das Besondere: die Verwendung des Baumaterials Lehm. Die rote Erde (terra vermelha) ist durch ihre Zusammensetzung hervorragend zur Konstruktion von Wänden einsetzbar. Die Lehmwände sind vor allem im heißen Klima Südamerikas besonders geeignet zur natürlichen Kühlung von Innenräumen. Neu ist die Verbindung aus konstruktivem Holz- und Lehmbau. Das Projekt soll am Rande Rio de Janeiros umgesetzt werden.
Im Video: Die Innovation kurz und kompakt erklärt
Weiterführende Informationen
https://terravermelha.cargo.site/
www.philippmerbeler.com
www.linkedin.com/in/philipp-merbeler
www.linkedin.com/in/leo-zenziper