Ja, das D im Namen der DGNB steht für „Deutsche“. Doch die Non-Profit-Organisation agiert global. Ob auf europäischer Ebene oder weltweit: Die DGNB initiiert Netzwerke und ist gefragter Partner und Wissensträger bei allen Fragen des nachhaltigen Bauens. Bestes Beispiel ist eine frisch gestartete Kooperation in Spanien.
Wenn man über nachhaltige Gebäude oder Green Buildings spricht, ist man schnell bei den verschiedenen Zertifizierungen, die es hierzu gibt. Auch wenn diese inhaltlich nur schwer miteinander vergleichbar sind, so wird die DGNB doch gerne im Dreiklang mit den britischen und amerikanischen Ratingtools BREEAM bzw. LEED genannt. Dabei haftet dem DGNB System oftmals der Stempel „deutsch“ an.
Was den Ursprung angeht – sowohl in Bezug auf die Organisation als auch auf die inhaltlichen Grundlagen –, ist das (mit der Erweiterung auf die EU) auch richtig. Das Betätigungsfeld der DGNB ist jedoch der gesamte Globus: In weit über 20 Ländern zeichnete die DGNB bereits Gebäude, Innenräume und Quartiere für ihre Nachhaltigkeitsqualität aus. Neben den Systempartnern in Österreich und der Schweiz hat sich die DGNB Zertifizierung über das deutschsprachige Ausland hinweg besonders stark in Dänemark etabliert. Hier gilt DGNB das Qualitätssiegel im Bauen schlechthin. Auch in China und Thailand ist die DGNB auf dem Vormarsch.

Geschäftsführender Vorstand Johannes Kreißig erklärt Ziele und Visionen der DGNB.
Umfassende, neue Partnerschaft mit Green Building Council in Spanien
Mit dem Ziel, ein gemeinsames europäisches Verständnis für die Anforderungen einer nachhaltigen Bauweise zu etablieren, hat die DGNB ganz aktuell eine Kooperation mit dem Green Building Council España (GBCe) gestartet. Gemeinsam politisch zu wirken, ist ein Eckpunkt der Zusammenarbeit. Herzstück ist darüber hinaus die Einführung des DGNB Systems in Spanien durch das GBCe.

Geschäftsführender Vorstand Johannes Kreißig erklärt Ziele und Visionen der DGNB.
Erfahrung mit der Green-Building-Zertifizierung hat GBCe bereits seit vielen Jahren mit dem lokalen System Verde. Projekte, die künftig in Spanien ein DGNB Zertifikat erreichen, sollen je nach Zertifizierungsergebnis automatisch auch eine Auszeichnung nach dem Verde-System erhalten. Die Zusammenarbeit zwischen der DGNB und GBCe umfasst außerdem noch viele weitere Aspekte, etwa rund um das von der DGNB entwickelte Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte sowie im Bereich der Fort- und Weiterbildung.
DGNB Wissen wirkt international

Internationales Consultant Training, Thailand 2018
Genau hier, also bei den von der Schulung von Nachhaltigkeitsexperten, kommt der internationale Anspruch der DGNB besonders deutlich zum Tragen: Die Hälfte der DGNB Auditoren, Consultants oder Registered Professionals stammen aus dem Ausland. Auch hier kommen zu den bereits ausgebildeten Experten aus gut 40 Ländern in Kürze weitere Nationalitäten hinzu. Schließlich fanden und finden im Sommer 2019 erstmals DGNB Trainings in Marokko, Italien und Taiwan statt. Übersetzungsarbeit zwischen Systemen und (Bau-)Kulturen ist damit Teil des Alltagsgeschäfts der DGNB.
Seit 2008 ist die DGNB der offizielle deutsche Vertreter im World Green Building Council und hat seitdem einen Sitz in dessen Board of Directors. Auch über dieses langjährige Engagement in der weltweiten Dachorganisation für nachhaltiges Bauen fördert die DGNB den Wissenstransfer über Ländergrenzen hinweg und setzt an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wichtige Impulse für mehr Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt.
DGNB neues Mitglied in der Global Alliance for Building and Construction
In den letzten Monaten sind eine Reihe weiterer internationaler DGNB Erfolgsgeschichten hinzugekommen. So ist die DGNB als Mitglied in der Global Alliance for Building and Construction aufgenommen worden, die im Zuge der COP21 in Paris entstanden ist. In diesem Zusammenhang wird die DGNB unter anderem ihr Engagement im Rahmen der jährlichen Weltklimakonferenzen nochmals intensivieren.
Im Rahmen der UN-Klimakonferenzen wird üblicherweise auch der jährlich ausgelobte Green Solutions Award vergeben, der von der DGNB unterstützt wird. Der Wettbewerb ist Teil von Construction21, einer Online-Plattform, die in mehr als 10 Ländern als soziales Netzwerk rund um nachhaltige Gebäude und Städte fungiert. Auch hier wird sich die DGNB künftig noch stärker einbringen und die deutsche Website verwalten.
Weltweit vernetzt, engagiert und ausgezeichnet
Mit G17 hat die DGNB gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Spanien, Frankreich, Dänemark, Österreich und der Schweiz eine europäische Allianz für nachhaltiges Bauen gestartet. G17 steht dabei für das 17. Sustainable Development Goal (SDG) der UN, das die Bedeutung globaler Partnerschaften für eine nachhaltige Entwicklung hervorhebt. Ein Kick-off-Event hierzu hatte Ende 2018 in Madrid stattgefunden. Eine weitere Veranstaltung ist für den 12. und 13. November 2019 in Hamburg geplant.

Aufbruchsstimmung mit Kaktus: die Kickoffveranstaltung zur G17 in Madrid.
Für ein klima- und kulturgerechtes Planen und Bauen setzt sich seit November 2017 die Initiative Building Sense Now ein. Dabei geht es um den Austausch von praxiserprobtem Wissen durch weltweit führende Planer und Ingenieure. Diesen soll mit dem Building Sense Now 2019 Global Award künftig mehr Sichtbarkeit gegeben werden. Zu den Initiatoren von Building Sense Now zählt DGNB Vorstand Dr. Christine Lemaitre, die für ihr internationales Engagement für mehr Nachhaltigkeit erst kürzlich mit dem GGEF Eco Innovator Award ausgezeichnet wurde.

Glücklich über den Award: Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB.
Die Welt retten wir nicht allein in Deutschland
Das Interesse an der Planungsphilosophie und dem Nachhaltigkeitsansatz der DGNB ist enorm und nimmt stetig zu – und das weit über Deutschland hinaus. Das ist gut und wichtig, denn wenn wir im Bauen die Welt Stück weit mit retten wollen, können wir dies nur gemeinsam erreichen. Die ersten Schritte sind gemacht, viele weitere werden folgen. Unser höchstes Gut dabei: starke Partner und Mitstreiter.