Das von Greenpeace initiierte Projekt „Schools for Earth“ rückt die Bedeutung von Schulen bei der Erreichung der Pariser Klimaziele in den Fokus. Motivierend lädt das Projekt dazu ein, als Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Schulpersonal in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden. In Zusammenarbeit mit der DGNB ist nun mit der Handreichung „Den Schulbetrieb nachhaltig gestalten – gebäudebezogene Impulse und Werkzeuge“ ein zentraler Baustein des Projekts entstanden. Hier finden Interessierte zahlreiche Maßnahmen und Tipps von Schulen, die sich bereits an dem Projekt beteiligen. Außerdem werden Strategien und Potentiale aufgezeigt, wie Schulen ihren Betrieb nachhaltiger gestalten können.
Als einer der größten Energieverbraucher der Öffentlichen Hand liegt im Betrieb von Schulen ein großes Optimierungspotential in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die neue Handreichung von DGNB und Greenpeace im Rahmen des Klima-Schulprojekts „Schools for Earth“ zeigt dieses anhand von zahlreichen praktischen und methodischen Hilfestellungen sowie Tipps aus der Schul-Praxis auf. Sie richtet sich an die gesamte Schulfamilie. Dazu gehören neben Schulleiterinnen und Schulleitern, das Schulpersonal, aber auch die Schülerschaft und deren Eltern. Ausgehend vom individuellen Ist-Zustand einer Schule sollen die vorgestellten Maßnahmen und Strategien dabei helfen, gemeinsam als Schulfamilie eigene Schul-Klimaziele zu formulieren und zu erreichen. Ergänzend vermittelt die Handreichung, wie ein klimagesunder und umweltfreundlicher Schulbetrieb Gesundheit und Wohlbefinden von Kollegium und Schülerschaft fördern kann.
Auch kleine Schritte sind wichtig
Neben vorgestellten Werkzeugen, wie den CO2-Rechnern von DGNB und Greenpeace, der DGNB Toolbox zum Thema Klimaschutz und dem Klimaschutzfahrplan, betont die Handreichung, dass es nicht immer große Veränderungen braucht. Wichtig sei auch, kontinuierlich Klima- und Umweltschutz in den Schulalltag zu integrieren, um nach der Erreichung selbst gesteckter Zwischenziele nicht das Momentum zu verlieren.
Von vermeintlich kleinen Dingen wie dem Auswechseln von Leuchtmitteln über das Anlegen eines Schulgartens bis hin zu einem umfangreichen Schulneu- oder -umbau werden vielfältige konkrete Maßnahmen angesprochen. Sie gliedern sich anhand von neun Kriterien in Handlungsmaßnahmen und in methodische, kennzahlbasierte Verbesserungsmaßnahmen.
Zu den Kriterien der Handlungsmaßnahmen gehören:
- Zufriedenheit von Schülerinnen und Schülern sowie Schulpersonal
- Mobilitätsverhalten
- Zukunftsfähigkeit des Schulgebäudes
- Richtlinien für nachhaltige Beschaffung und Bewirtschaftung
Zu den Kriterien der Verbesserungsmaßnahmen gehören:
- Klimaschutz und Energieverbrauch
- Wasserverbrauch
- Abfallvermeidung und Recycling
- Angenehme Innenraumbedingungen
- Niedrige Betriebskosten
Für die Kriterien und Maßnahmen wird neben der jeweiligen Wirksamkeit und den betroffenen Akteuren außerdem angegeben, welche Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die sogenannten SDGs, diese betreffen. Anhand von Beispielen erläutert die Handreichung abschließend, wie die vorgestellten Werkzeuge und Maßnahmen individuell genutzt und angepasst werden können.
Wissen vertiefen
Außerdem regt die neue Handreichung von DGNB und Greenpeace dazu an, sich näher mit Inhalten der DGNB und nachhaltigem Bauen allgemein zu beschäftigen: Während das DGNB System Gebäude im Betrieb und das Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte eher Entscheidungstragende und Planungsbüros adressieren, bietet die Toolbox auch anderen am Schulleben Beteiligten einen Zugang zum Thema. Insgesamt präsentiert sich die Publikation so auf 96 Seiten als niedrigschwelliger Einstieg für wissbegierige Neulinge, bietet aber auch alten Nachhaltigkeits-Hasen fundierte Informationen.