DGNB Sustainability Challenge, Nachhaltig ist das neue Normal, Netzwerk
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Planet Sustainability: digitales B2B-Matchmaking in fantastisch

Das digitale Event Planet Sustainabilty fand am 19. November 2020 statt

Knackige 15-Minuten-Impulse, intensives Start-up-Speeddating und gezielte 1:1-Gespräche: Am 19. November 2020 öffnete Planet Sustainability zum ersten Mal seine digitalen Pforten. Achteinhalb kurzweilige und höchst gewinnbringende Stunden sorgen für ein euphorisches Fazit und die Vorfreude auf eine Wiederholung. Aber der Reihe nach.

Was in zehn Wochen alles möglich ist

Die Geschichte hinter dem Format ist außergewöhnlich. Das Start-up vilisto – 2019 unter den Finalisten der DGNB Sustainability Challenge – bekam wie viele andere Jungunternehmen seit Corona zunehmend Schwierigkeiten, Transaktionen abzuschließen. Was teilweise auch daran lag, dass Nachhaltigkeitsthemen von der Agenda ihrer (potenziellen) Kunden rückten. In dem Bewusstsein, dass sie mit der Herausforderung nicht alleine sind, trafen die Hamburger eine bemerkenswerte Entscheidung.

vilisto-Gründer Christoph Berger schilderte, wie es zu der Idee "Planet Sustainability" kam.

vilisto-Gründer Christoph Berger schilderte, wie es zu der Idee „Planet Sustainability“ kam. © vilisto GmbH

„Lasst uns eine Plattform schaffen, um Stakeholder zusammenzubringen: Lösungsanbieter und die, die sie suchen“, erklärt der vilisto-Gründer Christoph Berger den Impuls zur Entwicklung von Planet Sustainability. So stellte das Team, das im eigentlichen Tagesgeschäft alles, nur keine Digitalevents in dieser Größenordnung organisiert, in nur zehn Wochen etwas Großartiges auf die Beine. 551 begeisterte Teilnehmer – Start-ups, Unternehmen mit Bedarf an innovativen Lösungen und Investoren – dankten ihnen für ihre Nachtschichten. Denn sie alle beherzigten Christoph Bergers Impuls: „Seid nicht scheu! Nutzt die Gelegenheit!“

Warum das Format „Planet Sustainability“ funktioniert hat

Diverse Messe- und Konferenzanbieter sind aktuell verzweifelt auf der Suche nach funktionierenden digitalen Formaten. Mit eher überschaubarem Erfolg. Dass Planet Sustainability so gut geklappt hat, lag nach einer rein persönlichen Analyse an vier wesentlichen Faktoren:

  1. Das Konzept

Die Macher von Planet Sustainability wollten nicht einfach eine klassische Messe oder Konferenz aus der physischen Welt nachbauen. Ihnen ist es gelungen, sich davon frei zu machen und etwas Eigenes, in sich Funktionierendes zu schaffen. Jeder konnte sich daheim seine eigene Agenda interaktiv zusammenbasteln, gezielt potenziell interessante Kontakte für einen Videocall einladen oder sich im Speeddating überraschen lassen. Fazit: Funktioniert super. Bestes Indiz dafür: Mittagessen ist ausgefallen.

  1. Die Teilnehmercommunity

Dass das Konzept aufging, lag allen voran an den Teilnehmer. Die hohe Affinität zu digitalen Tools war hierfür genauso wichtig, wie die Lust auf Dialog. Statt gepflegter Siez-Kultur gab es ungefiltert Menschen und Ideen. Über ein kurzes Kennenlernen ließ sich spontan entscheiden, ob eine Fortführung des Gesprächs fernab von Planet Sustainability Sinn macht. Der gemeinsame Nenner „Nachhaltigkeit“ und der Wunsch, etwas bewegen zu wollen, waren hier starke verbindende Klammern.

  1. Die Plattform

Ziemlich robust und recht intuitiv zu bedienen, war die Plattform, über die Planet Sustainability ablief. Das Ganze kam vom Berliner Start-up talque. Im Dschungel der Onlinekonferenz-Tools ein echter Geheimtipp. Ein Highlight war der Matching-Algorithmus mit anderen Teilnehmern. Dieser errechnete auf Basis von Fragen, die jedem beim Onboarding gestellt wurden, wie hoch die Übereinstimmung der Lösungen und Interessen ist. Ein gutes Hilfsmittel, um aus den Hunderten von Teilnehmern zumindest eine spannende Vorauswahl herausgefiltert zu bekommen.

  1. Die Impulsgeber

Man hätte den Tag auch wunderbar nur in 1:1-Gesprächen verbringen können. Die Kurzvorträge der unterschiedlichen Impulsgeber halfen aber perfekt zur Einstimmung. Gleich zum Auftakt gab es ein skurriles Szenenbild: So präsentierte Ecosia-Gründer Christian Kroll live aus seinem Auto. Grund dafür: Mitten im Lockdown in Italien hatte sein WLAN zuhause gestreikt und er musste spontan zum nächsten öffentlichen Hotspot.

Thematisch gab es ein breites Spektrum. Die Klammer um das gesamte Programm: Nachhaltigkeit.

Thematisch gab es ein breites Spektrum. Die Klammer um das gesamte Programm: Nachhaltigkeit.

Die wichtigsten Botschaften bei Planet Sustainability

Aus den Vorträgen hier ein paar Botschaften, die besonders hängen geblieben sind:

  • Christian Kroll (Ecosia): „Wir wollen mehr als nur nachhaltig, wir wollen regenerativ sein. Statt nur keinen Schaden anzurichten, den Planeten reparieren.“
  • Laura Köhler (sharkbite innovation): „Nutzt den Zusatztrumpf: Denkt in Netzwerken und baut Partnerschaften auf!“
  • Fridtjof Detzner (Planet A Ventures): „Re-establish the balance! Build something the planet needs!”
  • Otmar Trenk (Beesharing): „Auf den Betrachtungswinkel kommt es an: Wir müssen in der Nachhaltigkeit die Wirtschaftlichkeit suchen, nicht andersherum!“
  • Wilfried Gillrath (ehem. Lichtblick): „Es ist nicht entscheidend, wie groß ein Beitrag im Einzelnen ist.“
  • Christine Lemaitre (DGNB): „Es gibt kein Gesetz, das einem verbietet, freiwillig mehr zu tun.“
  • Danijel Visevic (Ecosia World Fund): “It’s time to get beyond talking!”

Juhu, es geht (höchstwahrscheinlich) weiter

So bleibt als Fazit nur Folgendes: Allen, die den ersten Besuch auf Planet Sustainability verpasst haben: Chance vertan. Aber zum Glück wird es aller Voraussicht nach eine Fortsetzung geben. Wir von der DGNB sind in jedem Fall wieder dabei.

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