DGNB, Nachhaltiges Bauen
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Die Rolle von Möbeln beim nachhaltigen Bauen

Die Möblierung hat großen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsqualität eines Ausbaus. Mit ihr hält viel Material Einzug ins Gebäude. Material, das gewonnen, verarbeitet und wieder entsorgt werden muss. Deshalb hat die DGNB im Nutzungsprofil „Innenräume“ verschiedene Nachhaltigkeitsanforderungen an Möbel formuliert.

Eine Anforderung ist, dass Möbel die Gesundheit der Nutzer nicht gefährden. Im Kriterium „Risiken für die lokale Umwelt“ wird positiv bewertet, wenn Möbel schad- und risikostoffarm sind. So sollen für die Möbel Materialien und Inhaltsstoffe vermieden, reduziert und substituiert werden, die Mensch, Flora oder Fauna beeinträchtigen. Eine weitere Forderung der DGNB ist es, dass die Atemluft sauber und gesund sein soll. Um dies zu überprüfen, wird bei der Zertifizierung die Innenraumluftqualität gemessen. Dabei sollen sich die Möbelstücke über mögliche Ausdünstungen nicht negativ auf die Messung auswirken.

Schadstoffarm, flexibel, ergonomisch, recyclingfreundlich – all das und mehr sollen Möbel sein.

Ein weiteres Ziel ist es, das Wohlbefinden zu fördern. So wird im Kriterium „Gesundheitsfördernde Angebote“ belohnt, wenn Möbel angeboten werden, die ergonomisch sind und eine tätigkeits- und bedarfsorientierte Arbeitsplatzgestaltung unterstützen – beispielsweise mit höhenverstellbaren Tischen, Besprechungsräumen mit Stehtischen oder Bürostühlen, die sich dem Körper anpassen und sich mitbewegen.

Verantwortungsvoller Umgang mit Möbeln

Daneben will die DGNB mit den Kriterien dazu anregen, auf vielfältige Weise verantwortungsvoll mit den Möbeln umzugehen. Dies beginnt bereits bei der Ressourcengewinnung. So sollen Rohstoffe, die für die Herstellung der Möbel benötigt werden, in allen Herkunftsländern unter ökologischen, fairen und menschenwürdigen sozialen Mindeststandards gewonnen und verarbeitet werden. Zu einem verantwortungsvollen Umgang gehört daneben, Möbel wiederzuverwenden. So benötigt man weniger Primärstoffe und kann die damit verbundenen negativen Umweltwirkungen reduzieren. Auch bei den Kriterien zur Ökobilanzierung und den Lebenszykluskosten wird positiv bewertet, wenn bereits benutzte Möbel in den neuen Räumen verwendet werden. Schließlich werden wertvolle Ressourcen gespart, wenn funktionsfähige Möbel nicht weggeworfen werden.

Was heißt das nun für die Möbelhersteller?

Damit Möbelhersteller mit ihren Produkten bei zertifizierten Projekten ausgewählt werden, müssen sie sich mit den vielfältigen Anforderungen aktiv auseinandersetzen. Es sind Möbel gefragt, die flexibel sind und eine lange Lebensdauer haben. Dabei hilft unter anderem, wenn über einen langen Zeitraum Ersatzteile geliefert werden können und es für sie Reparaturanleitungen gibt.

Möbelhersteller erleichtern Planern und Auditoren die Arbeit, wenn sie Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs), Nachweise über Materialeigenschaften, Nachweise von Rohstofflieferanten oder Pflegeanleitungen vorlegen. Zusätzlich gibt es mit dem DGNB Navigator die Möglichkeit, Informationen über das Möbelstück transparent den Planern und Auditoren online zur Verfügung zu stellen.

7 Kommentare

  1. Eigentlich ein sehr kluger Gedanke verantwortungsbewusster mit Möbeln umzugehen und sie öfter mal wiederzuverwenden. Ich habe mir viele neue Designermöbel gekauft. Aber ich habe auch sehr viele alte Stücke in meinem Haus wiederverwertet.

  2. Wer hätte gedacht, dass alle großen Lebensmitteldiscounter ein Biosortiment einführen. Vielleicht werden in ähnlicher Form IKEA & Co. den Nachhaltigkeitsgedanken in ihrem Produktportfolio eines Tages mehr berücksichtigen.

  3. Mir gefällt Ihr Blog zu nachhaltigen Möbeln sehr gut. Wir haben unsere örtliche Tischlerei mit einigen Arbeiten für neue Möbel beauftragt. Ich werde jedoch umgehend anrufen und nach dem von ihnen vorgestellten ökologischen Standard fragen, vielen dank!

  4. Nachhaltigkeit ist schon Priorität in vielen Bereichen. Ich glaube, dass Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor bei Möbeln ist. Es werden immer mehr Materialien benutzt und gewählt, die nachhaltig für die Menschen und für die Natur sind. Ich bin damit einverstanden, dass Themen wie Ressourcengewinnung, Ökobilanzierung und eine Reduzierung von Primärstoffe sorgfältig berücksichtigt werden sollen.

  5. Im Sinne der Nachhaltigkeit möchten wir unsere Möbel bei einer Tischlerei als Maßmöbel aus Holz anfertigen lassen. Ich denke, dass durch die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen nicht nur nachhaltige Aspekte, sondern auch umweltfreundliche gewahrt werden, sofern der Abbau des Holzes ordentlich erfolgt ist. Wie Sie bereits anführen, ist eben die Ressourcengewinnung ebenfalls zu berücksichtigen. Vielen Dank.

  6. ´Wie Sie auch, finde ich Möbel die vor allem schad- und risikostoffarm sind zweckdienlich. Daher lasse ich meine Möbel auch bei unserer Tischlerei anfertigen. Da kann ich mir sicher sein, dass auf die Aspekte der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit geachtet wird. Vielen Dank für Ihren Beitrag!

  7. Ich bin auch ein Fan von solchen Kriterien. Wir sollten nicht bloß Möbel wegwerfen, wenn es noch gebraucht werden kann, damit wir ja die negativen Umweltwirkungen reduzieren. Wir sollen auch gute Materialien verwenden, die für Jahrelang benutzt werden können. Meine Schwester sucht sowas für ihre neue Wohnung. Ich werde ihr empfehlen, etwas wertvolles zu finden.

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