Jedes Gebäude ist ein Unikat. Dennoch gibt es eine Reihe von Bauvorhaben, bei denen die Projektentwicklung sowie die verschiedenen Planungs- und Bauprozesse in hohem Maße standardisiert ablaufen. Für die Nachhaltigkeitsqualität dieser Projekte bietet das echte Chancen, wie das Prinzip der Serien- oder Mehrfachzertifizierung der DGNB zeigt.
Die Beispiele für typische, wiederkehrende Bauaufgaben sind vielfältig: Eigenheime, Verbrauchermärkte, Logistikimmobilien, Hotels oder Shoppingflächen, um nur einige zu nennen. Für Bauherren und Entwickler von Gebäuden gleicher Nutzung und vergleichbarer Typologie gibt es mit der DGNB Serien- und Mehrfachzertifizierung eine effiziente und gleichzeitig individuelle Möglichkeit, ihre Bauvorhaben nachhaltig zu planen und umzusetzen.
Dabei wird eine Musterbaubeschreibung über ein sogenanntes Basiszertifikat bewertet, die für weitere Objekte dieses Bauvorhabens als Zertifizierungsgrundlage dient. Jedes Einzelprojekt, das auf diesem Weg zertifiziert wird, erhält eine individuelle Auszeichnung und profitiert gleichzeitig von einem stark reduzierten Dokumentationsaufwand und geringeren Zertifizierungsgebühren.

Das Auszeichnungsprinzip der DGNB Serien- und Mehrfachzertifizierung
Hintergrund ist, dass bis zu 80 Prozent der für die Zertifizierung notwendigen Nachweise über ein Basiszertifikat bereits abgedeckt werden können. Der Aufwand der Einzelzertifizierung verringert sich dadurch enorm, weil die nur noch die Dokumentation zu den noch offenen Kriterien sowie zu möglichen Abweichungen vom Basiszertifikat erfolgen muss.
Echte Pioniere des nachhaltigen Bauens
Die Serien- und Mehrfachzertifizierung ist ein wirksamer Hebel für mehr Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt. Rund 60 Prozent der über 4.000 Zertifikate, die mittlerweile von der DGNB vergeben wurden, gehen auf diese Methode zurück. Tendenz weiter steigend.
Zu den Unternehmen, die frühzeitig auf das Prinzip der Serien- und Mehrfachzertifzierung gesetzt haben und damit zu den Pionieren des nachhaltigen Bauens zählen, gehört die DFH Deutsche Fertighaus Holding, die mittlerweile über 2.000 Familien ein DGNB-zertifiziertes Eigenheim gebaut hat. Weitere Fertighaushersteller mit einem DGNB Basiszertifikat sind Hanse Haus und HUF Haus.
Im Bereich der Verbräuchermärkte ist REWE ein solcher Pionier. Über 100 Green Buildings hat das Unternehmen bereits nach den Vorgaben der DGNB gebaut und zertifiziert. Viele weitere wie Penny, Edeka, Lidl, Netto oder toom haben inzwischen auch Basiszertifikate erfolgreich erhalten und setzen bei ihren neuen Bauvorhaben die Nachhaltigkeitsqualität im Sinne der DGNB um.
Der Pionier im Bereich der nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung von Shoppingcentern ist die ECE. Das Unternehmen ist das erste, dass ein Basiszertifikat im Nutzungsprofil „Gebäude im Betrieb“ erhalten hat. Inzwischen wurden in ganz Europa bereits 40 Shoppingcenter auf dieser Grundlage zertifiziert.
Erstes Basiszertifikat für große Wohngebäude
Im Rahmen der Expo Real konnte die DGNB mit der Böblinger Baugesellschaft erstmals auf ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft mit einem Basiszertifikat auszeichnen.
Mehr als die Hälfte der rund 300 von der DGNB zertifizierten Logistikimmobilien haben ihre Auszeichnung über das Prinzip der Mehrfachzertifizierung erhalten. Die Firmen Goldbeck und Goodman waren hier besonders aktiv.
Dass auch eine Mehrfachzertifizierung von Bürogebäuden möglich ist, zeigen die Beispiele STRABAG Real Estate und Goldbeck. Im Bereich Hotels ist es Accor. Darüber hinaus ist derzeit die erste Mehrfachzertifizierung von Schulbauten bei der DGNB zur Zertifizierung angemeldet. Und auch für die Zertifizierung von nachhaltigen Innenräumen ist das Verfahren anwendbar.
Super! Gerade Ketten und grosse Unternehmen sollten da echt Aushängeschilder, was den Green Building Bau betrifft sein, damit die Sache weiter vorrückt und irgendwann zur Normalität wird.