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Das Team von re.create (v.l.): Rebekka Schreyer, Johanna Franz, Moritz Stang, Oksana Chyslovska, Symeoni Lysseli, Simone, Brummer, Daniel Kreidl, Sophie Honal, Daniel Magritsch, Johannes Hugo, Lukas Zach, Georg Wimmer
Sonderpreis in der Kategorie Forschung
Die DGNB vergibt in diesem Jahr erstmals einen Sonderpreis für ein studentisches Forschungsprojekt. Der Gewinner steht bereits fest. re.create lautet der Titel. Es ist ein gemeinsames Projekt von 12 Studierenden der Technischen Universität München, der Ostbayerischen Technischen Hochschule sowie der International Real Estate Business School Regensburg. Im Interview stellt das Team das Projekt genauer vor.
Was ist re.create?

Die Vision als Modell © re.create
re.create ist ein Entwurf für ein Gebäude der Zukunft, genauer: eine Vision für nachhaltiges, urbanes Leben. Sie ist eine Reaktion auf unsere heutige Lebensweise mit ihrem weitgehend übermäßigen Ressourcenverbrauch und der Ausbeutung von Mensch und Natur. Das ist aus unserer Sicht zum großen Teil eine Folge des angestrebten Wirtschaftswachstums. Hierbei aber stößt eine unbegrenzt wachsende Wirtschaft auf eine endliche Welt und steht im Kontrast zur Regenerationsfähigkeit der Natur, was natürlich auf Dauer nicht tragbar ist.
Der Ansatz von re.create setzt deshalb einen langfristigen, schonenden und sensiblen Umgang mit den Ressourcen voraus, der Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zulässt. Dabei haben wir die Berücksichtigung der drei Säulen der Nachhaltigkeit, die sich in Mensch, Immobilie und Umwelteinfluss äußern, besonders in den Vordergrund gerückt.
Hinter dem Projekt steht ein interdisziplinäres Team aus 12 Personen. Wie hat sich dies auf die Entwicklung des Projekts ausgewirkt?
Die Vision von re.create wurde aus unserem Team bestehend aus sechs Architekten und Ingenieuren des nachhaltigen Bauens der Technischen Universität München (Design), vier Bauingenieuren und BIM-Experten der OTH Regensburg (Modelling), sowie zwei Immobilienenwirten der IREBS Regensburg (Development) ins Leben gerufen. Unsere verschiedenen Hintergründe haben es uns ermöglicht, die spezifischen Kenntnisse aus allen Fachbereichen zusammenzubringen und so die drei Säulen der Nachhaltigkeit zu gleichen Teilen zu beachten. Durch gemeinschaftliche Ziele und eine gemeinsame Vision konnten wir einen ganzheitlichen und breit gefächerten nachhaltigen Ansatz für das urbane Leben in der Zukunft verfolgen.
Wo findet Nachhaltigkeit in Ihrem Projekt statt?
Das Konzept von re.create sieht einen ganzheitlichen, sensiblen und schonenden Umgang mit Ressourcen vor. Auf der sozialen Ebene wird der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. Um dem stetigen und Zeit- und Leistungsdruck unserer Zeit und den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen entgegenzuwirken, wollten wir ein Gebäude schaffen, das unser subjektives körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden beeinflusst. Auf der ökonomischen Ebene wird das Gebäude in den Mittelpunkt gestellt. Durch robustes und flexibles Bauen soll unser Gebäude – auch langfristig betrachtet – zukünftigen Nutzungen standhalten. Auf der ökologischen Ebene wird die Natur in den Mittelpunkt gestellt. Um der weltweit steigenden Umweltbelastung und Ressourcenverknappung entgegenzuwirken, wollten wir ein Gebäude mit einem neutralen Fußabdruck schaffen.
Ihr Konzept berücksichtigt vor allem auch den Menschen. Welche Ansätze haben Sie hier verfolgt?
Der Mensch im Mittelpunkt spielt vor allem in Bezug auf die Gebäude- und Außenraumgestaltung eine Rolle. Um das individuelle und gesellschaftliche Wohlbefinden zu steigern, wurden die „Fünf Wege zum Wohlbefinden“ – Kontaktpflege, Aktivität, Wahrnehmung, Lern- und Hilfsbereitschaft – berücksichtigt und sogenannte „Recreationflächen“ in den Fokus gerückt. Recreationflächen sind Orte des Ausgleichs außerhalb der Routine, an denen die Menschen entspannen, abschalten und mit anderen in Kontakt treten können.
DGNB Sustainability Challenge 2020
Das große Finale findet am 21. September 2020 im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit statt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.