Bis zum Jahr 2018 verdoppelt sich die Anzahl an nachhaltig gebauten Gebäuden weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „World Green Building Trends 2016“, die in dieser Woche von der Marktforschungsorganisation Dodge Data & Analytics veröffentlicht wurde. Über 1.000 Architekten, Ingenieure und Bauexperten aus 69 Ländern haben an der Studie teilgenommen, die eindrucksvoll unterstreicht, dass sich viel bewegt hat in Sachen Nachhaltigkeit im globalen Bau- und Immobilienmarkt.
Als DGNB leisten wir aus Deutschland heraus seit 2007 unseren Beitrag, nachhaltiges Bauen aktiv voranzutreiben. Die jetzt veröffentlichten Studienergebnisse zeigen, dass wir – gemeinsam mit unseren Schwesterorganisationen in den Green Building Councils weltweit – bereits viel erreicht haben. Mission erfüllt? Ja und nein.
Nachhaltiges Bauen ist im Bewusstsein von zunehmend mehr Menschen angekommen. Das lässt sich klar ablesen. Vor allem gilt das für wirtschaftsstarke, aber auch wachsende Volkswirtschaften. Langfristig wird das Bekenntnis zu nachhaltigem Bauen unsere gebaute Umwelt, so wie wir sie bis jetzt kennen, verändern. Gleichzeitig gibt es noch viel zu tun. Damit aus Prognosen Fakten werden. Damit die Entwicklungsdynamik nicht an Fahrt verliert.
Vergleich mit vorangegangenen Studien unterstreicht Entwicklungsdynamik
Spannend bei der Studie, die 2008 in dieser Form erstmals durchgeführt wurde, ist zum Beispiel der Vergleich mit vergangenen Ergebnissen, etwa mit denen aus der letzten Erhebung aus dem Jahr 2012/13. 37 Prozent der Befragten geben an, dass sie bis zum Jahr 2018 60 Prozent ihrer Gebäude nach nachhaltigen Standards bauen lassen wollen. Mehr als doppelt so viele wie noch vor drei Jahren.
Deutschland, als ein stetig wachsender Markt in puncto nachhaltigem Bauen, folgt diesem positiven Trend und ist im europäischen Vergleich Spitzenreiter bei der Umsetzung nachhaltiger Projekte.
Ein letzter Punkt, den ich aus der Studie hervorheben möchte, ist die Frage nach den Triggern, den Beweggründen für nachhaltiges Bauen. Von 16 möglichen Aspekten werden hier drei besonders häufig genannt: die Kundennachfrage, wirtschaftliche Aspekte sowie die Umweltschutzbestimmungen.

Kundennachfrage ist der Haupttrigger für nachhaltiges Bauen
| Quelle: Dodge Data & Analytics
Gerade der Punkt „Kundennachfrage“ ist für mich ein wichtiges Signal, denn er zeigt, dass nachhaltiges Bauen weltweit kein Nischenthema von einigen Überzeugungstätern ist, sondern inzwischen tatsächlich ein Markt mit einer entsprechenden Nachfrage vorhanden ist. Ein toller Meilenstein, wie wir ihn hier in Deutschland ja auch bereits seit einigen Jahren wahrnehmen.
Ökonomie und Kosten: Motivation und Hemmnis zugleich
Auch der zweite Faktor, die wirtschaftlichen Aspekte, ist ein Zeichen in die richtige Richtung. Nachhaltigkeit ist mehr als grün. Es geht eben immer auch um die sozio-kulturelle und – wie hier adressiert – die ökonomische Seite beim Bauen. Geringere Betriebskosten, Wertsteigerung: Das sind Merkmale, die nachhaltigem Bauen heute zugeordnet werden. Merkmale, die letztlich auch Investoren und Bauherren überzeugen. Merkmale, die den Lebenszyklusgedanken, der dem DGNB System zugrunde liegt, entsprechen.
Dass aber eben auch noch einiges vor uns liegt, darauf weist eine andere Zahl hin, die dem zuletzt genannten ein wenig konträr gegenübersteht. Für 52 Prozent der Befragten sind die Kosten, ohne die späteren Vorteile einberechnet, ein Hindernis, wenn es um nachhaltiges Bauen geht. In Zeiten knapper werdender Budgets ist das durchaus nachvollziehbar, aber eben auch in gewissem Maße eine Milchmädchenrechnung. Für uns als DGNB jedenfalls ist das eher ein Ansporn, weiter für eine ganzheitlichere Betrachtung in der Planungs- und Baupraxis zu werben.
Gut zu wissen, dass wie Sie sagen das ökologische Bauen einen richtigen Markt mit starker Nachfrage gewonnen hat. Auch für meine Familie hätte ich gerne ein Öko-Haus. In einiger Zeit werde ich mich auch auf die Suche nach einem Ingenieurbüro machen, das mir bei diesem Traum helfen kann.
Es ist interessant zu lesen, dass die Kundennachfrage an nachhaltiges Bauen gestiegen ist. Ich glaube, dass dies ein deutliches Signal für einen Wandel in der Denkweise der Menschen ist. Die Bauunternehmen haben bereits begonnen, dieses Signal aufzugreifen und nachhaltigere Methoden des Immobilienbaus vorzuschlagen. Natürlich können die höheren Kosten ein Hindernis sein, aber ein Anstieg der Nachfrage kann als Ansporn dienen, die Prozesse zu optimieren und finanziell tragbar zu machen.
Ich finde es super, dass die Anzahl der nachhaltigen Gebäuden so rasch wächst. Ich glaube, dass diese Kundennachfrage über die wirtschaftsstarke Volkswirtschaft signalisiert. Danke für die Statistik über Entwicklungsdynamik der Bauprojekten.
Hey danke für den tollen Beitrag 😀 Mich freut es das die Nachfrage für Green Building wächst 🙂 Sehr interessant. Viele Grüsse