Diskurs, Weltweit
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Maidar und mehr: Eine Woche im Zeichen des Nachhaltigen Bauens

Der Startschuss zur alljährlichen World Green Building Week ist gefallen. Weltweit finden bis kommenden Sonntag zahlreiche Veranstaltungen statt, die alle eins gemeinsam haben: Sie transportieren die Idee des Nachhaltigen Bauens. Hierzulande bündelt die DGNB als offizieller deutscher Vertreter im World Green Building Council – der internationalen Dachorganisation für Nachhaltiges Bauen – eine Reihe von Events. Los ging es gestern Abend in Stuttgart mit einer Vorstellung des zertifizierten Städtebauprojekts „Maidar EcoCity“.

Großes Interesse am Vortrag von Stefan Schmitz

Der Vortrag von Stefan Schmitz stieß auf großes Interesse

Rund 70 Teilnehmer fanden den Weg in die DGNB Geschäftsstelle, um vor allem dem Vortrag des Kölner Architekten Stefan Schmitz zu folgen. Er stellte das von ihm geplante, gigantische Städtebauprojekt „Maidar EcoCity“ in der Mongolei vor. Das Projekt lässt sich allein schon aufgrund seiner schieren Dimension als außergewöhnlich einordnen. Schließlich geht es um nicht weniger als eine komplett neue Stadt für 200.000 Einwohner, die mitten in der mongolischen Steppe entstehen soll. Im Zentrum von Maidar City: eine Buddha-Statue, die die größte ihrer Art weltweit sein wird.

Es sind aber gerade die vielen Randgeschichten, die die Planung und den Projektverlauf bereits begleitet haben, die das Maidar-Projekt so spannend machen. Zum Beispiel, dass obwohl die Öko-Stadt voraussichtlich der neue Regierungssitz der Mongolei werden wird, das Projekt eigentlich privat finanziert ist und ursprünglich als kleine Stadt für 25.000 Einwohner geplant war. Oder dass die wichtigsten Verkehrsadern im Land, eine Schnellstraße und eine Eisenbahnstrecke, die China und Russland verbinden, auf Empfehlung des Projektteams umgeplant wurden und künftig unmittelbar an der Öko-Stadt vorbeiführen.

Projekt Maidar City bei der World Green Building Week

Projekt Maidar City bei der World Green Building Week

Auch die vielen Details wie das Wasserkonzept, das vorsieht, Oberflächenwasser an den Bergen abzufangen, über Kanäle zu leiten, in einen Trinkwassersee zu sammeln und dabei eine Wasserreinigung über Pflanzenbeete zu integrieren, machen das Projekt besonders. Ein weiteres interessantes Merkmal ist das Konzept als „Stadt der kurzen Wege“, das planerisch auf grünen, urbanen „Arterien“ basiert und garantieren soll, dass jeder Ort in der Stadt ohne die Nutzung von Autos erreicht werden kann.

Mehr zum Projekt gibt es im Übrigen auch in einer Dokumentation unter dem Titel „Wie eine Stadt entsteht“, die in der WDR Mediathek verfügbar ist.

Für Kurzentschlossene: Weitere Veranstaltungen während der Green Building Week

Führung durch die DGNB Geschäftsstelle im Rahmen der World Green Building Week

Führung durch die DGNB Geschäftsstelle im Rahmen der World Green Building Week

Neben dem Vortrag von Stefan Schmitz fand auch die angebotene Führung durch die als „Living Showroom für Nachhaltiges Bauen“ konzipierte DGNB Geschäftsstelle großes Interesse. Bis in die späten Abendstunden wurde über die Chancen einer nachhaltigen Bauweise diskutiert.

Die Veranstaltung in Stuttgart war derweil erst der Auftakt zur World Green Building Week in Deutschland. In dieser Woche finden noch folgende weitere Aktionen statt:

  • Am Mittwoch, den 23. September bietet das Unternehmen schneider+schumacher in Frankfurt Führungen durch den Silvertower und das Grünflächenamt in der Mainmetropole an – zwei Gebäude, die die Möglichkeiten von Nachhaltigem Bauen exemplarisch aufzeigen.
  • Am Donnerstag, den 24. September lädt das Zentrum für Photovoltaik in Berlin Interessierte zur offiziellen Zertifikatsverleihung des Gebäudes ein. Im Programm gibt es unter anderem Vorträge des Bauherrn, des Architekten und des Auditors. Aus verschiedenen Perspektiven beleuchten sie die Entstehungsgeschichte des Gebäudes und geben Einblicke in die spezifischen Anforderungen während der Planungs- und Bauphase.
  • Am Freitag, den 25. September öffnet Volkswagen Sachsen die Tore seines Werks am DGNB zertifizierten Industriestandort in Chemnitz. Den passenden Rahmen hierfür bieten die „Tage der Industriekultur“ und die dazugehörige „Spätschicht“, die an diesem Abend in Chemnitz stattfindet.

Dank an die DGNB Partner

Bei der Ausgestaltung des Programms wurde und wird die DGNB unterstützt von zahlreichen Partnern, denen wir an dieser Stelle gerne danken möchten. So sind in diesem Jahr nora systems, schneider+schumacher, Volkswagen Sachsen, WISTA-MANAGEMENT sowie die fünf Stuttgarter Kammergruppen der Architektenkammer Baden-Württemberg mit dabei. Hinzu kommen mit H.O.M.E. und domus zwei Medienpartner.

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